Bundesliga Finale in Wuppertal: gewonnen oder verloren?
Sieger der Herzen – das ist Speyer sowieso. Und gewonnen haben wir auch – und zwar Silber bei den Frauen, Bronze bei den Männern und neue Freunde. Pessimisten könnten auch sagen, wir hätten verloren: Den Titel bei den Frauen, den Einzug ins Finale bei den Männern. Jedoch waren die Kämpfe so gut, die Mannschaften fast gleich stark, die Begegnungen hoch spannend – verstecken muss sich hier keiner. Es hätte auch anders ausgehen können.
Die Frauen hatten einen schweren Start in Finalrunde 1 gegen den JC 66 Bottrop und musste die ersten drei Kämpfe abgeben. Dann wendete sich das Blatt und die Kämpfe vier bis sieben gingen einer nach dem anderen an Speyer – nicht leicht, aber verdient siegten Seija und Mascha Ballhaus ebenso wie Geke van den Berg und Ukrainerin Yelyzaveta Lytvynenko. So endete Runde 1 mit 4:3 für Speyer.
Bei den Männern zog Teamchef Michael gleich zu Beginn die Trumpfkarten und schickte gegen den UJKC Potsdam Punktegaranten Irakli Kupatadze und Philip Müller als erste auf die Matte – doch die Rechnung ging nicht auf, beide mussten sich geschlagen geben. Punkte für Speyer holten Pierre Ederer und Felix Bächle, sodass Runde 1 mit einem Rückstand von 2:5 endete.
Runde 2 bei den Frauen sah ganz genauso aus wie Runde 1: die ersten drei Kämpfe verloren, die nächsten vier gewonnen. Mit 8:6 hatten die Speyerer Frauen damit das Finale erreicht.
Die Männer starteten mit einem 2:5-Rückstand in die zweite Runde – Fabian Häßner kämpfte als erster - und kämpfte und kämpfte und kämpfte. Nach siebeneinhalb Minuten machte er den Punkt im Golden Score. Als anschießend Tengo Zirakashvili den vierten Punkt holte, schien wieder alles möglich zu sein. Doch Andreas Benkert musste sich Olympionike und Vize-WM Krisztian Toth und Jan-Niklas Goldhammer gegen Erik Abramov geschlagen geben. Hut ab vor Dimitri Gochilaidze und Lukas Klemm, die zum Schluss noch zum 6:8 verengten. Kein Kampf war schnell zu Ende; mit ein bisschen mehr Glück hätte es genauso gut 8:6 für Speyer ausgehen können.
Nicht nur die Kämpfer des UJKC Potsdam waren stark, auch die Fangruppe stand den Speyerern an Leidenschaft, Lautstärke und Anzahl in nichts nach. Beide Mannschaften freundeten sich sogar an, weil sie ähnliche Werte und Überzeugungen teilen.
Nach der Mittagspause ging es mit den Frauen im Finale weiter – noch spannender, noch knapper, noch nervenaufreibender. Dass Dauerrivale TSG Backnang kein leichter Gegner sein würde, war klar. 2024 gelang jedoch der Sieg. Und heute? Waren die Kämpfe bis zur letzten Begegnung ausgeglichen: Sieg für Backnang (Alina Böhm), Sieg für Speyer (Hilde Jager), Sieg für Backnang (Katharina Menz), Sieg für Speyer (Seija Ballhaus); Sieg für Backnang (Joanne Josephine van Lieshout), Sieg für Speyer (Mascha Ballhaus), im letzten Kampf Sieg für Backnang (Doppelolympionikin und Doppelweltmeisterin Anna Maria Wagner gegen die hochgestellte Corinna Bayer); Endstand: 3:4. Runde 2 begann genau wie Runde 1: Alina Böhm (Sieg Backnang) gegen Bertille Murphy, Friederike Stolze gegen Hilde Jager (dieses Mal für Backnang), Katharina Menz gegen Amber Gersjes (dieses Mal für Speyer), Leila Göbel gegen Seija Ballhaus (Speyer). Beim Stand 6:5 trat die 17jährige Alesia Büttner gegen Vizeeuropameisterin und Weltmeisterin Joanne Josephine van Lieshout an. Alesia zeigte keine Furcht und hielt Stand, bis die erfahrenere Judoka den Punkt für Backnang holte. Mascha Ballhaus machte die Rechnung wieder auf. Corinna Bayer beschloss Runde 2. Sie hatte Chancen gegen Vizemeltmeisterin Anna-Monta Olek, doch es reichte nicht für den Sieg. So holte sich Speyer mit einem knappen 6:8 den Vizetitel. „Ich bin stolz auf meine Mädels, die so gut abgeliefert haben“, meint auch Teamchefin Nadine Lautenschläger. „Dass es dieses Jahr nicht zum Titel gereicht hat, bedeutet für mich, dass wir nächstes Jahr wieder angreifen können.“
Speyer hinterließ auch deshalb Eindruck in Wuppertal, weil es der einzige Verein mit zwei Mannschaften war, sehr sympathisch rüberkam, die größten Mannschaften stellte („die rote Flut aus Speyer“). Der Fanclub trug erheblich zur guten Stimmung bei: 100 Fans in roter Vereinsfarbe feuerten die Judoka an; erst im Halbfinale gegen Potsdam; im Finale der Männer schlugen sich die Speyerer auf die Potsdamer Seite. Emotional wurde es spätestens, als Anna Maria Wagner ihren Abschied vom Leistungssport nahm. „Anna, Anna“-Rufe aus 3.000 Zuschauer-Kehlen brachten sie aus der Fassung.
Alles in allem ein hoch emotionaler und spannender, aber auch sehr langer Tag, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Sieger der Herzen – das ist Speyer sowieso. Und gewonnen haben wir auch – und zwar Silber bei den Frauen, Bronze bei den Männern und neue Freunde. Pessimisten könnten auch sagen, wir hätten verloren: Den Titel bei den Frauen, den Einzug ins Finale bei den Männern. Jedoch waren die Kämpfe so gut, die Mannschaften fast gleich stark, die Begegnungen hoch spannend – verstecken muss sich hier keiner. Es hätte auch anders ausgehen können.
Die Frauen hatten einen schweren Start in Finalrunde 1 gegen den JC 66 Bottrop und musste die ersten drei Kämpfe abgeben. Dann wendete sich das Blatt und die Kämpfe vier bis sieben gingen einer nach dem anderen an Speyer – nicht leicht, aber verdient siegten Seija und Mascha Ballhaus ebenso wie Geke van den Berg und Ukrainerin Yelyzaveta Lytvynenko. So endete Runde 1 mit 4:3 für Speyer.
Bei den Männern zog Teamchef Michael gleich zu Beginn die Trumpfkarten und schickte gegen den UJKC Potsdam Punktegaranten Irakli Kupatadze und Philip Müller als erste auf die Matte – doch die Rechnung ging nicht auf, beide mussten sich geschlagen geben. Punkte für Speyer holten Pierre Ederer und Felix Bächle, sodass Runde 1 mit einem Rückstand von 2:5 endete.
Runde 2 bei den Frauen sah ganz genauso aus wie Runde 1: die ersten drei Kämpfe verloren, die nächsten vier gewonnen. Mit 8:6 hatten die Speyerer Frauen damit das Finale erreicht.
Die Männer starteten mit einem 2:5-Rückstand in die zweite Runde – Fabian Häßner kämpfte als erster - und kämpfte und kämpfte und kämpfte. Nach siebeneinhalb Minuten machte er den Punkt im Golden Score. Als anschießend Tengo Zirakashvili den vierten Punkt holte, schien wieder alles möglich zu sein. Doch Andreas Benkert musste sich Olympionike und Vize-WM Krisztian Toth und Jan-Niklas Goldhammer gegen Erik Abramov geschlagen geben. Hut ab vor Dimitri Gochilaidze und Lukas Klemm, die zum Schluss noch zum 6:8 verengten. Kein Kampf war schnell zu Ende; mit ein bisschen mehr Glück hätte es genauso gut 8:6 für Speyer ausgehen können.
Nicht nur die Kämpfer des UJKC Potsdam waren stark, auch die Fangruppe stand den Speyerern an Leidenschaft, Lautstärke und Anzahl in nichts nach. Beide Mannschaften freundeten sich sogar an, weil sie ähnliche Werte und Überzeugungen teilen.
Nach der Mittagspause ging es mit den Frauen im Finale weiter – noch spannender, noch knapper, noch nervenaufreibender. Dass Dauerrivale TSG Backnang kein leichter Gegner sein würde, war klar. 2024 gelang jedoch der Sieg. Und heute? Waren die Kämpfe bis zur letzten Begegnung ausgeglichen: Sieg für Backnang (Alina Böhm), Sieg für Speyer (Hilde Jager), Sieg für Backnang (Katharina Menz), Sieg für Speyer (Seija Ballhaus); Sieg für Backnang (Joanne Josephine van Lieshout), Sieg für Speyer (Mascha Ballhaus), im letzten Kampf Sieg für Backnang (Doppelolympionikin und Doppelweltmeisterin Anna Maria Wagner gegen die hochgestellte Corinna Bayer); Endstand: 3:4. Runde 2 begann genau wie Runde 1: Alina Böhm (Sieg Backnang) gegen Bertille Murphy, Friederike Stolze gegen Hilde Jager (dieses Mal für Backnang), Katharina Menz gegen Amber Gersjes (dieses Mal für Speyer), Leila Göbel gegen Seija Ballhaus (Speyer). Beim Stand 6:5 trat die 17jährige Alesia Büttner gegen Vizeeuropameisterin und Weltmeisterin Joanne Josephine van Lieshout an. Alesia zeigte keine Furcht und hielt Stand, bis die erfahrenere Judoka den Punkt für Backnang holte. Mascha Ballhaus machte die Rechnung wieder auf. Corinna Bayer beschloss Runde 2. Sie hatte Chancen gegen Vizemeltmeisterin Anna-Monta Olek, doch es reichte nicht für den Sieg. So holte sich Speyer mit einem knappen 6:8 den Vizetitel. „Ich bin stolz auf meine Mädels, die so gut abgeliefert haben“, meint auch Teamchefin Nadine Lautenschläger. „Dass es dieses Jahr nicht zum Titel gereicht hat, bedeutet für mich, dass wir nächstes Jahr wieder angreifen können.“
Speyer hinterließ auch deshalb Eindruck in Wuppertal, weil es der einzige Verein mit zwei Mannschaften war, sehr sympathisch rüberkam, die größten Mannschaften stellte („die rote Flut aus Speyer“). Der Fanclub trug erheblich zur guten Stimmung bei: 100 Fans in roter Vereinsfarbe feuerten die Judoka an; erst im Halbfinale gegen Potsdam; im Finale der Männer schlugen sich die Speyerer auf die Potsdamer Seite. Emotional wurde es spätestens, als Anna Maria Wagner ihren Abschied vom Leistungssport nahm. „Anna, Anna“-Rufe aus 3.000 Zuschauer-Kehlen brachten sie aus der Fassung.
Alles in allem ein hoch emotionaler und spannender, aber auch sehr langer Tag, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Ein großes Dankeschön gilt unseren Sponsoren und Spendern, die die Teilnahme am Finale für Fans und die großen Mannschaften möglich gemacht haben - allen voran Lotto Rheinland-Pfalz, die uns schon lange treu und freundschaftlich zur Seite stehen. Ganz klar: ohne Lotto gäbe es keine Bundesliga im Judo-Sportverein Speyer!
Weitere Sponsoren: GEWO Wohnen, Sparda-Bank Südwest, Sparkasse Vorderpfalz, PSD-Bank Karlsruhe-Neustadt, Palatina Geocon, Fliesengeschäft Gottfried, Brotpuristen, Agustina Baltran GbR, PM International, Stiftung für Schule und Wirtschaft in der Stadt Speyer, Hotel Goldener Engel Speyer


























