Europameisterschaften der kleinen Staaten

Am 5./6. November fanden in der Coque in Luxemburg erstmals die Europameisterschaften der kleinen Staaten statt. Nachdem die "Spiele der kleinen Staaten von Europa" alle zwei Jahre mit verschiedenen Sportarten ausgerichtet werden, trat der luxemburgische Verband der Kampfsportarten (FLAM) an die EJU und die IJF heran, um die Idee zu besprechen, ebenfalls alle zwei Jahre eine Judo-EM der kleinen Staaten zu veranstalten. Nach ihren Erfahrungen mit der Junioren-EM im vergangenen Jahr hatte die FLAM das Team, die Ausrüstung und die Motivation, die Meisterschaften zu managen.
Professionell wie gewohnt, unter den strengen Vorgaben der IJF, fanden die Meisterschaften statt. Die Definition der kleinen Staaten berücksichtigt Nationen mit weniger als 1 Million Einwohner. Das sind: Zypern, Luxemburg, Montenegro, Malta, Liechtenstein, Andorra, Island, Monaco, San Marino, Faröer Inseln.

Nach einer beeindruckenden und berührenden Vorführung von Judoka mit Sehbehinderung eröffneten am Samstag vormittag die Kadetten die Meisterschaften, am Nachmittag starteten die Einzelkämpfe der Frauen und Männer. Richtig spannend wurde es am Sonntag, als die Mannschaften antraten. Nicht immer in voller Besetzung (mixed Teams: 3 x Frauen + 3 x Männer), aber immer voller Kampfgeist. Schade, dass nur wenige Zuschauer das Spektakel verfolgten. Zypern galt lange als Favorit. Doch Luxemburg setzte sich in den Vorkämpfen gegen Liechtenstein, Island und Zypern durch. Das Halbfinale war denkbar knapp; Luxemburg lag einen Punkt hinten. Nur durch Video-Analyse und Kampfrichterentscheid kam es zum Unentschieden. Nun wurde gelost, und wieder hatte Luxemburg das Glück auf seiner Seite: Claudio Nunes dos Santos, der auf World und European Cups Medaillen holte, durfte kämpfen - und gewann. Im Finale schließlich, reichten drei Kämpfe. Als dritter trat Denis Barboni auf die Matte, der erst am Abend vorher als Vertretung eingesetzt wurde. Seine Erfahrung, sein Kampfgeist und die Unterstützung des Teams und aller Besucher der Coque begleiteten ihn auf seinem Weg zum Sieg. Luxemburg ist erster Europameister der kleinen Staaten.

Als Interreg-Präsidentin durfte ich zusammen mit der Schatzmeisterin des Judoverbandes Pfalz, Isabel Höh-Müller, Zuschauerin bei diesem Spektakel sein. Die Herzlichkeit, Höflichkeit, Geduld und Fleiß der Luxemburger waren wieder beeindruckend.

Mira Hofmann

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